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Ausstellung | 7. Mai bis 13. August 2017

35 Jahre SAMMLUNG SCHROTH

Auf Positionen, in denen das Licht die zentrale Rolle spielt, liegt ein Schwerpunkt der SAMMLUNG SCHROTH. Innerhalb der Jubiläumsausstellung, die einen Überblick über Entwicklung und Charakteristika der Sammlung gibt, ist diesen Positionen daher eine eigene Sektion gewidmet. Vertreten sind Spencer Finch und Inge Dick mit Arbeiten, die die Wahrnehmung des spezifischen, sich stets wandelnden Tageslichts erforschen, ebenso wie Rudolf de Crignis oder Winston Roeth, die den Zusammenhang zwischen Farbe und Licht in den Fokus ihrer künstlerischen Tätigkeit stellten bzw. stellen, oder Anne Blanchet, in deren Arbeiten das Umgebungslicht zum bildkonstituierenden Mittel erhoben ist. Die Auswirkung des Lichteinfalls auf unsere Wahrnehmung einer weißen Fläche thematisiert ein Objekt Hartmut Böhms. Licht und Schatten spielen auch in mehreren Arbeiten Klaus Staudts eine zentrale Rolle. Feinste graduelle Helligkeitsabstufungen sind in James Howells „Six part progression“ zu beobachten.


Auch an anderen Stellen der Ausstellung finden sich unablässig Arbeiten, in denen Licht von besonderer Bedeutung ist. So widmet sich ein Teil der Ausstellung dem Thema des Raumes und seiner Erfahrung, u.a. mit zwei großen Arbeiten von Pieter Vermeersch, die einen räumlichen Eindruck über Hell und Dunkel innerhalb einer farbigen Fläche evozieren, oder mit einer Arbeit von Daniel Buren, in der das Umgebungslicht zum Maler eines Bildes auf Wand und Boden wird. Eine großformatige Arbeit Douglas Allsops erscheint trotz ihres tiefschwarzen Materials durch die hochglänzende Oberfläche licht. Die Reflektion des Umgebungslichts auf unterschiedlichen Materialien und Strukturen untersucht Frank Gerritz.

Jan van Munster zeichnet mit Neonröhren ein per EEG ermitteltes Bild seiner Hirnströme im großen Maßstab nach und lässt so durch die physische Energie des Lichts die geistige Energie des Menschen sichtbar werden. François Morellet hingegen nutzt Leuchtstoffröhren, um mathematisch-geometrische Gesetze zu visualisieren.

Die Vielfalt der gezeigten Positionen ermöglicht intensive Wahrnehmungserlebnisse des Lichtes nicht nur innerhalb der Kunstwerke der Ausstellung, sondern auch darüber hinaus – in Umgebung und Situationen des Alltags.

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Bildunterschriften:

im Slider:
Jan van Munster | Brainwave | 2004 | Foto: Wolfgang Ludkowski | © Jan van Munster, VG BILD-KUNST Bonn, 2017

im Text:
Ausstellungsansicht | mit Werken von Spencer Finch (1, 2, 3, 4 v.l.), Inge Dick (5 v.l.) und Winston Roeth (6 v.l.) | Leerstelle fehlt Stiftung Konzeptuelle Kunst, Ulli Sowa | © Inge Dick, VG BILD-KUNST Bonn, 2017

Anne Blanchet | CCCLX | 2013 | @ Stiftung Konzeptuelle Kunst, Ulli Sowa

Ausstellungsansicht | mit Werken von Pieter Vermeersch (1, 2 v.l.), Imi Knoebel (3 v.l.) und François Morellet (4 v.l.) | Stiftung Konzeptuelle Kunst, Ulli Sowa  | © Pieter Vermeersch, Imi Knoebel und François Morellet, VG BILD-KUNST Bonn, 2017