La Biennale di Venezia

Ausstellung | 3. Mai – 26. November 2017

Die Kunst ist der wertvollste Teil des Menschen

Eine der wichtigsten Kunstausstellungen in diesem Jahr ist die Biennale in Venedig. In einem Statement erklärte die Kuratorin, Christine Macel: „In einer Welt voller Konflikte und Erschütterungen, in der der Humanismus ernsthaft gefährdet ist, ist die Kunst der wertvollste Teil des Menschen. Sie schafft idealen Raum für Überlegungen, individuellen Ausdruck, Freiheit und grundlegende Fragestellungen.“ Präsident Paolo Baratta bekräftigte: „Es ist ein Humanismus, in dem das künstlerische Handeln gleichzeitig ein Akt des Widerstands, der Befreiung und der Freigebigkeit wird.“ – Und so ist Olafur Eliassons Social Business „little sun“ ganz praktisch gleich im zentralen Pavillon untergebracht, wo eine umweltfreundliche und bezahlbare LED-Lampe in einer Werkstatt von Flüchtlingen fleißig zusammengebaut wird. Sie sind froh, mal etwas anderes machen zu können, als nur die Zeit tot schlagen zu müssen. Die Lampe sammelt am Tage Sonnenenergie und bietet nach Sonnenuntergang bis zu zehn Stunden Licht. Sie kann an Ort und Stelle vom Publikum gekauft werden, die Erlöse fließen in Projekte zur Unterstützung von off-grid Regionen.

Brigitte Kowanz im Österreichischen Pavillon geht auf die physikalischen Eigenschaften von Licht ein und verdeutlich, dass Licht erst sichtbar wird, wenn es auf Materie trifft. Sie zeigt Skulpturen mit Neonfiguren in verspiegelten Wänden und erzeugt Endloseffekte, in denen der Betrachter zugleich selbst Teil des Kunstwerkes wird. Die Spiegel lösen endlos viele Bilder aus,  brechen räumliche Grenzen und entmaterialisieren den Raum. Kowanz erkundet einerseits die Möglichkeiten der Selbstentgrenzung andererseits die Durchdringung von Realem und Virtuellem, wo der Raum sich ins schier Unendliche potenziert.

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Bildunterschriften:

im Slider:

Olafur Eliasson | Inner touch sphere | 2012 | Lichtinstallation | © Olafur Eliasson / Foto: Jens Ziehe, Berlin | Courtesy of the artist and neugerriemschneider, Berlin

im Text:

Brigitte Kowanz | Biennale Venedig installation-view 2017 | Courtesy: Die Künstlerin und Häusler Contemporary München, Zürich