Earthtime 1.78 Vienna

Ausstellung | 10.09. – 10.10.2021

mit SolaFrame 3000-Scheinwerfer von ETC

Janet Echelman verändert mit ihren riesigen Netzskulpturen öffentliche Orte in aller Welt. Ihre Kunst mäandert an den Schnittstellen von Licht und Kunst, zwischen Architektur, Städtebau, Materialwissenschaft, Informatik sowie Bau- und Luftfahrttechnik.

Janet Echelman und unsere Verbundenheit mit diesem Planeten

‚Earthtime 1.78 Vienna‘ wird mit einem kraftvollen und gleichmäßigen Licht ausgeleuchtet, das auch bei intensiven Farben wie Blau und Rot aber selbst im zarten Pastellbereich weiche Linien zeichnet. Unter Verwendung ungewöhnlicher Materialien – von Fischnetzen bis hin zu fein zerstäubten Wasserpartikeln – kombiniert Echelman traditionelles Handwerk mit komplexen Prozessorarchitekturen. Echelmans hängende Skulptur – die durch Wind und Wetter bewegt wird, vollführt sanft wogende Choreografien. Mit ‚Earthtime 1.78 Vienna‘ bezieht sich die Künstlerin auf ein geologisches Ereignis im Jahr 2011, das Erdbeben und den Tsunami in Japan.

Das Erdbeben löste Welleneffekte rund um den Globus aus und beschleunigte die Erdrotation um 1,78 Mikrosekunden.

Echelman hat nichts gegen Museen. Im Gegenteil. Dennoch scheint der abgeschlossene, von Wänden und Decke begrenzte Raum nicht für ihre fluiden Kunstwerke passend zu sein. Vielleicht aber möchte die aus Tampa/Florida, stammende, vielfach ausgezeichnete Visionärin ihre Kunst den Menschen so leicht wie möglich zugänglich machen – nicht in einem Kulturtempel, sondern im öffentlichen Raum. Typisch für sie ist die Installation ‚Earthtime 1.78 Vienna‘, in deren Fokus eine transparente Skulptur aus blau-roten Fischernetzen steht. Eine anmutig-filigrane Installation, die ohne massive Baumaterialien auskommt und mit Wind, Wasser und Sonnenlicht interagiert.

Ihre ganze Magie entfaltet das Kunstwerk abends durch eine ausgeklügelte Illuminierung. 

So sieht das auch Kurator Klaus Krobath: „Licht ist ein bedeutsames Element in den Arbeiten von Janet Echelman und in der Inszenierung ihrer Kunstwerke. Der Grad der Beleuchtung, die Lichtfarbe und der Wechsel von Hell auf Dunkel nehmen Einfluss auf die Umgebung und auf die Menschen, die ihre Skulpturen betrachten.” Durch das transparente Material und die fischnetzartige Struktur spiele die Lichtstärke eine wesentliche Rolle, damit das Licht sichtbar reflektiert und die Netze als schwebende Lichtkörper wahrgenommen werden können. „Einfallswinkel des Lichtkegels und die Richtung müssen daher genau auf die Netzskulptur abgestimmt sein“, so Krobath.

Mit dem Lichtkonzept für ‚Earthtime 1.78 Vienna‘ war der österreichische Lichtdesigner Andreas Ryba betraut. Eine Aufgabe, die es in sich hatte: „Wir haben uns lange und intensiv auf dieses Projekt vorbereitet“, sagt Ryba, Chef der in Wien ansässigen Firma A. Ryba Multimedia Lichttechnik, „die dünne Struktur der Netze erfordert kräftiges Licht, um das Kunstwerk in Szene zu setzen. Aber man darf auch nicht übertreiben. Die Künstlerin möchte keine harten Kanten, also muss man sehr behutsam mit dem Lichteinsatz vorgehen – und natürlich die dafür best-geeigneten Lichtsysteme auswählen.“

High End SolaFrame ETC als Scheinwerfer

In seinem beruflichen Alltag hat der routinierte Licht-Experte seit Jahren positive Erfahrungen mit dem SolaFrame 1500 gesammelt. Für diese feingliedrige Installation benötigte er allerdings mehr Licht-Power. „Wir haben uns für den größeren Bruder des SolaFrame 1500 entschieden, den SolaFrame 3000 mit High Fidelity Engine. Ich denke, er ist dafür die beste Wahl.“ Der Lichtoutput von 25.000 Lumen, die Farbwiedergabe von CRI 96, das lineare Farbmischsystem sowie die DMX-Anbindung waren überzeugende Argumente.

Verschiedene Beleuchtungsvarianten

Da die Installation im Freien stattfindet – und man im Wiener Herbst mit unangenehmem Wetter rechnen muss – erwähnt Ryba noch einen weiteren Pluspunkt des automatisierten LED-Scheinwerfers: das Linsen-Anti-Beschlagsystem. „Dieses Feature gibt uns die Sicherheit, dass ungünstiges Wetter nicht diese außergewöhnliche Performance beeinträchtigt.“ Insgesamt kommen bei der großflächigen, schwebenden Installation 20 von MOTION GmbH in Veitsbronn bereitgestellte SolaFrame 3000 zum Einsatz. Sie verrichten tadellos ihren Dienst – und haben, wie es heißt, auch schon großen Eindruck auf die Künstlerin gemacht. Wer weiß, vielleicht leuchtet auch die nächste Echelman-Installation in SolaFrame-Qualität.

Text von ETC :: Gunther Matejka

Fotos:
Janet Echelman _ ETC EarthtimeVienna
illuminiert von 20 High End Systems SolaFrame 3000 von ETC
alle Fotos: © eSel.at – Lorenz Seidler, www.esel.at