Laurenz Theinert » Fehlende Dunkelheit

Ausstellung | 5.5. – 15.9.2024

Im Rhythmus des Lichts

Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Gesamtwerk von Laurenz Theinert (*1963, Hannover). Es umfasst fotografische Arbeiten, Lichtkunst und Licht-Klang-Performances. Die Ausstellung präsentiert neben fünf Lichtinstallationen auch Fotografien aus verschiedenen Werkserien.

Laurenz Theinert entwickelt eine entmaterialisierte Kunst, die das Licht selbst erfahrbar macht. Es ist eine Kunst, die auf den Grundlagen von Licht in Zeit und Raum beruht und sich in einer reduzierten Bildsprache, ohne erkennbaren Bezug zur Gegenstandswelt entfaltet. Themen seiner Kunst basieren auf der Auseinandersetzung mit den physikalischen Gesetzen des Lichts. Der Künstler lotet die optischen Eigenschaften des Lichts genau aus. Denn Licht wird erst dann sichtbar, wenn es auf Materie trifft und gestreut, reflektiert, gebrochen, abgebremst oder absorbiert wird. Und Materie wird erst sichtbar, wenn Licht auf sie trifft.

Laurenz Theinert arbeitet mit den Grundlagen der Farbwahrnehmung und macht deutlich, dass wir Licht und Farbe immer in Beziehungsverhältnissen wahrnehmen. Farben stehen zueinander in einem Relativitätsverhältnis, da ein und dieselbe Farbe in verschiedenen Umgebungen, Konstellationen und Medien völlig verschiedene Ausprägungen in der Wahrnehmung des Betrachters auslösen kann. Aber das Licht ist es, das als entscheidendes Medium die Farben definiert.

Interview mit Laurenz Theinert > im PDF hier.

Alles was wir sehen, ist Licht

In der Werkserie „Orte ohne Absicht“ inszeniert Laurenz Theinert den Raum einzig mit Informationen aus Licht. Der Künstler trennt und durchschneidet den Raum mit starkem, hellweißem Licht. Dennoch, es ist das Licht, der den Ort definiert und es ist der Raum, der zu einem untrennbaren Teil der Arbeit wird. Dass Lichtkunst immer auch neue Raumerlebnisse schafft, wird in seinem Werk eindrücklich erfahrbar. Für Laurenz Theinert ist die sichtbare Wirklichkeit erst der Anfang der Auseinandersetzung mit räumlichen und zeitlichen Prozessen des Lichts. Es ist das Ergebnis einer konzeptionellen Forschung mit dem Ziel, eine große gestalterische Klarheit zu erreichen.

Fotografieren ist wie Malen mit Licht

Nicht daran interessiert, die Realität abzubilden sind die Fotografien von Laurenz Theinert weder dokumentarisch noch narrativ, sie bilden auch nichts ab. Aber sie zeigen die Veränderungen von Farbe in unterschiedlichen Lichtsituationen. Dabei werden Farben sichtbar, die sogar im grauesten Stein enthalten sind und vom Künstler mittels digitaler Bildbearbeitung zu psychedelischen Farbkompositionen aufbereitet werden.

„Mein Verständnis von Licht ist in der Fotografie verwurzelt – alle Prozesse der Fotografie sind lichtbezogen und sie haben mein Verständnis des Visuellen verändert.“ Laurenz Theinert

Interview mit Laurenz Theinert > im PDF hier.

Photos / credits :

Laurenz Theinert | Farblichtraum | 2015/18 (Gravenhorst) | © Laurenz Theinert | Foto: Laurenz Theinert

Laurenz Theinert | Farblichtraum | 2015/18 (Gravenhorst) | © Laurenz Theinert | Foto: Laurenz Theinert

Laurenz Theinert | Farbreste | 2016 | © Laurenz Theinert | © Laurenz Theinert | Foto: Laurenz Theinert